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With a min of max the opt!

FULW RS 95-2 : Woche 15


“Sie haben Urlaub bis Sonntag 12. Oktober 2340. 2340 ABV! Kompanie Ruhn! Schönes Wochenende!” Mit diesen Worten endete für mich die bis jetzt längste Zeit in der Kaserne. Aufgrund der Wochenendwache war ich geschlagene 2 Wochen “auf Platz”. Was mich anfänglich nicht gross störte, jedoch mit der zeit an meinen Nerven nagte (und das war bei weitem nicht das einzige was meine Nerven zu strapazieren vermochte).

Da wir am immer noch in der Truppenverifikation eingesetzt waren, hatten eine kurzverlegung in die Gegend von Flims/Laax. Die Verschiebung mit einem vollen Duro plus Anhänger war für einmal etwas ganz neues, da man aus der Kaserne raus kam und halt mal etwas anderes zu Gesicht bekommt. Der Duro hatte vor Flims (Flem) ziemlich zu kämpfen sodass der Fahrer den Geländegang zuschaltete und wir danach mit verminderter Geschwindigkeit (und umso mehr Lärmentwicklung) in richtung unseres Ziels tuckerten.

Angekommen am Platz galt es die Unterkunft zu beziehen und die ersten Arbeiten auszuführen. Da es aber schon relativ spät war gestaltete sich der Abend mit Abendessen, PD/ID und Ausgang. Am nächsten Tag ging es aber voll zur Sache. Da uns während dem Fassen des Materials aber einige Fehler unterlaufen waren standen wir mit ziemlich lädierten Akkus für die Funkgeräte und falschen Meldegeräten ziemlich im Schilf. Zudem kam auch noch, dass die Anlage nicht so ausgerüstet war wie wir uns das von unseren Übungsanlagen gewohnt sind. Es fehlte also an Akkus, Meldegeräten und einer kompletten Funkstation – “Darfs no öppis meh si?”.
Dank einigen kreativen Einfällen und ein bisschen Bastelei (McGuiver wäre stolz auf uns gewesen!) konnten wir mit der Anlage ein wenig verspätet online gehen und das System testen.

Die Zeit verging sehr schnell und wir verschoben nach einer gröberen Materialkontrolle und Verzögerung wegen einem fehlenden Schlüssel wieder zurück nach Dübendorf wo wir eigentlich den FAK Ausgang haben sollten. Jedoch wurde aus dem FAK Ausgang ein eher kürzeres Unterfangen. Der Nachrichten Zug 1 gesellte sich in die nahe gelegene Stamm-Ausschankstelle und gönnte sich ein zwei Biere (oder auch einen mehr oder weniger berüchtigten Springbock – Sambuca, Tabasco, Tequilla = Prost!)

Am Mittwoch stand die Übung “Bisikon” auf dem Programm wo zum zweiten mal nach dem Leitungsbaugelände Kloten über eine längere Distanz Leitungsbau betrieben wurde.

Der Donnerstag war durch Materialkontrollen und Umräumarbeiten in unserem Lehrgebäude geprägt. Ich stellte am Donnerstag Nachmittag bereits die Materiallisten für den Besuchertag am Samstag zusammen, was relativ zu tun gab. Bevor es in den PD/ID ging verluden wir das Material auf unseren Duro und verschoben zurück in die Kaserne wo wir den Wetterpeiler aufgrund der falschen Parkposition komplett einparkieren 😉

Am Freitag starteten die lange ersehnten Aufbauarbeiten für den Besuchstag. Wir starteten am Morgen nach dem AV mit dem Tarnen unseres “Beobachtungsposten Draht” welcher in einem Holzturm eingerichtet wurde. Das Tarnen des Turms war relativ aufwändig und verschlang fast einen Halben Tag. Am Nachmittag wurde dann vom Schulkomando unser Bau inspiziert und einige Sachen in punkto Sicherheit korrigiert. So wurde unsere Aktion als gefährlich eingestuft (ab 18 Jahren und betreten auf eigene Verantwortung) und zudem wurde der Eingang verlegt.

Der Besuchstag verlief relativ angenehm und ruhig (was teilweise auch an Befehlen lag, welches einige Action-Elemente verhinderte). Zu unserem Beobachtungsposten verirrten sich nur wenige Leute was auch daran liegen könnte, dass 2 Duros als Sichtschutz vor unseren Eingang gestellt wurden. Normalerweise störe ich mich nicht an solchen Dingen, wenn etwas als zu gefährlich angesehen wird. Nach den Ereignissen um die Armee im Verlauf des letzten Jahres stehe ich natürlich auch für Sicherheit mit ein, jedoch kann ich mich nicht damit abfinden wenn man 3 Leute einen ganzen Tag arbeiten lässt und erst im letzten Moment die Handbremse zu ziehen versucht. Ich gerate als Gruppenführer danach schnell in Argumentationsnotstand, wenn ich meinen Unterstellten erklären muss wieso jetzt da zwei Duros unsere Ausstellung torpedieren. Die Motivation nach solch einer Aktion ist denkbar tief.

Naja man kann nicht immer alles haben.

Ich wünsche eine gute Woche!