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With a min of max the opt!

Filmshooting


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Letztes Wochenende hatte ich die Möglichkeit, bei den Filmaufnahmen für ein Musikvideo mitzuwirken. Das Musikvideo wurde gänzlich in und um ein 5*-Sterne Hotel als Location gedreht. Dieses Hotel durften wir relativ grosszügig für unsere Zwecke verwenden. So hatten wir auch eine Unterkunft für die Nacht (Presidential Suite – kann ich wärmstens empfehlen, ist jedoch alles andere als budgetschonend).

Am Abend nach dem Dreh hat mich Flores, der Regisseur, angerufen und mich nach meinen Learnings gefragt. Es gab einige Punkte, die wir in unserem Dreiergespann (Regie, Kamera, Licht/Ton/Backoffice) verbessern können. Hier aber meine wichtigsten Learnings, die ich von den Drehtagen mitnehme.

Ihr ahnt es, es wird länger. Daher geht es nach dem [mehr] weiter 😉

Think forward

Gilt nicht nur fürs Filmen, sondern generell am und um das Set. Meine Aufgabe war es, dem Regisseur und dem Kameramann die Arbeit zu erleichtern, was teilweise auch bedeutet, vor ihnen die Drehplätze schon im Kopf zu haben und nach Bauchgefühl diese vorzubereiten. Wir arbeiteten bei gewissen Szenen auf engem Raum; wenn eine Szene im Kasten war, habe ich das Licht und die restliche Technik meist grad an den nächsten Ort gebracht und den Platz vorbereitet. Das spart Zeit und hält die Sache in Schwung – denn Kamera und Regie sind mit anderem beschäftigt.

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Keep the stuff in order (and batteries charged)

Kameras,  Displays, Licht, Tonaufnahmen – Das alles braucht Akkus und Netzteile. Der Kameramann möchte immer genügend Akkus für sein Kamerarig haben. Steht ein Objektivwechsel an, helfe ich dem Kameramann, das zügig zu machen, damit der Dreh weiter gehen kann – Rigumbau hatten wir gegen Schluss so in etwa einer Minute und elf Sekunden im Griff.

Wie das Küchenpersonal in der Küche erstelle ich im Backoffice ein “Mise en Place” mit meiner Arbeitsstation und den Ladegeräten. Leere Akkus sammle ich in einem Dump Pouch (welcher von Flores stammt und wunderbare Dienste geleistet hat), den ich mit mir trage und regelmässig Akkus zurück ins Backoffice zum Laden nehme. So ist gewährleistet, dass alles sauber geladen ist.

Zudem kann man sich einfach gewisse Abläufe aneignen. Leere Akkus kommen in die Dump Pouch (und werden nach Möglichkeit gleich mit Tape gekennzeichnet). Volle Akkus sind in einer Kameratasche. So hat man einen gleichbleibenden Ablauf, den man ohne gross zu studieren einhalten kann – und für alle Beteiligten am Set klar ist.

Als letzte Aktion am Ende des Drehtags werden sämtliche Akkus in die Ladestationen verfrachtet, damit am nächsten Morgen wieder losgelegt werden kann. Zudem empfiehlt es sich, Akkureserven zu haben. Die Dinger gehen manchmal auch kaputt oder sind schneller verbraucht, als einem lieb ist (in unserem Falle minus ein Lichtakku). Dann steht der Dreh schlimmstenfalls still und das wirft den Zeitplan durcheinander.

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Keep the data backed up

Nichts ist unglücklicher, als Daten zu verlieren. Mit einer kaputten Speicherkarte geht schnell ein Drehtag flöten. Als DIT oder Data Wrangler (JA, ich mag das Wort) habe ich auch die Rolle der Datensicherung und des Workflows übernommen.

Als wir vom Drehplatz gingen, ging es nicht lange und wir hatten unsere Daten gesichert.

Einerseits noch auf den CF Karten, auf der Produktions-Festplatte, welche weiter geht zur Verarbeitung, und eine Kopie auf einer Disk, welche mit mir als Backup mitkommt und bei mir zu Hause in mein Backup aufgenommen wird. Falls der Festplatte etwas passiert und die Speicherkarten auch schon gelöscht wären, könnte ich mit dieser Rohkopie im Notfall noch nachhelfen.

Klar, dieses Setup braucht Speicher. Wir schossen in den 2 Drehtagen insgesamt etwa 42 GB Rohmaterial. Dazu etwa 1 GB an Tonspuren und 2 GB an Fotoaufnahmen, um gewisse Setups zu dokumentieren und für uns ein Making Of dokumentieren zu können.

45 GB * 3 Kopien = 135 GB Datenspeicher

Needles to say : Ich hab noch 3 Kopien mehr – diese dauern aber einen Moment, bis sie vollständig aufgebaut sind. Einerseits ist dies zu Hause die Timemachine und andererseits mein Langzeit Backup (welches Off-Site gespiegelt wird – falls mir die Wohnung ausbrennt, das Haus einstürzt oder der Blitz einschlägt und mir alles Elektronische kurz und klein schlägt). Zudem hab ich aus meinen SSD-Sterben gelernt und hab mein Backup dahingehend angepasst.

Mir haben die zwei Tage in einem für mich bisher komplett fremden Umfeld sehr gefallen. Und auch wenn es anstrengend ist, weil gewisse Szenen in der Nacht gedreht wurden, da das Hotel für uns nur dann zur Verfügung stand, hat es Spass gemacht.

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