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With a min of max the opt!

FULW UOS 95-1 : Woche 8


Unterdessen ist mein Wochenende auch schon wieder zu ende und ich rekapituliere noch kurz die Geschehnisse aus der letzten Woche.

Am Montag und Dienstag war wie Üblich Technische Ausbildung. Wir lernten wie man die Fernantenne richtig aufbaut, was sich einfacher gestaltete als ich zuerst gedacht habe (abgesehen davon das wir eine Abspannung auf 8 Metern Höhe vergessen haben und das ganze teil wieder “runternehmen” mussten um diese Einzuhängen). Später testeten wir die 2-Takter Aggregate, welche wir im Notfall für die Stromversorgung brauchen. Da jemand scheinbar das Gemisch für den Betrieb falsch zusammengemischt hat rauchten unsere Aggregate den ganzen Kasernenplatz zu. Mit dieser Aktion machten wir uns nicht beliebt aber bekannter 😉 )

Nachdem der Technische Dienst am Dienstag beendet war, gingen wir in unsere Zimmer und legten gemäss dem erhaltenen Vorbefehl die notwendigen Utensilien bereit. Nach einer relativ hastigen Materialkontrolle und mit knurrendem Magen sassen wir kurz darauf im Theoriesaal wo uns die Gruppenaufteilung bekannt gegeben wurde (ja wir wurden wieder einmal sauber durchgemischt) und die Gruppenführer eingewiesen wurden.

Danach gings Los. Die Iron Team Trophy (kurz “ITT”) begann mit einem Radmarsch von Dübendorf in Richtung Hinwil. Die Strecke war ca. 25 Kilometer lang und dank unserem Ortskundigen gruppenführer überholten wir in den letzten Kilometern via Abkürzung zwei Gruppen und trafen als zweiter im Ziel ein.

Das Wetter war eher bedeckt und der Regen war bereits absehbar. Daher beeilten wir uns mit dem Zeltbau ein wenig und entfachten neben unserem Materialzelt unser Grabenfeuer. Später bekamen wir den Befehl auf dem Grabenfeuer ein Abendmahl herzurichten, welches von der Übungsleitung gekostet und bewertet wurde. Die Teigwaren waren bei der Bewertung als Positiv aufgeführt “Richtig Al Dente” und verschaffte uns somit den punktemässigen Vorsprung auf die bereits bewerteten Gruppen (Über das zu fade Chili-Johny-Fleisch-Saucengemisch lasse ich mich jetzt nicht aus). Im Endeffekt war das Zubereite geniessbar und stärkte uns.

Danach hiess es Ruhen. Doch die gewisse militärische Intuition, welche ich mir in den vergangenen Wochen angeeignet habe sagte mir das diese Ruhe nicht von langer Dauer sein wird. Mir war das egal, denn ich hatte sowieso die erste Schicht Funk und Feuerwache. Nach kurzer Zeit kam bereits ein Funkspruch und ich musste unseren Gruppenführer aus den Federn zur Befehlsausgabe jagen.
Nachdem Unser Gruppenführer zurück kam wussten wir wie das Programm weiter geht: SIM-Gefecht.

Als erstes mussten wir unsere Stellung verteidigen und der Gegner eine im Gelände aufgestellte Fahne erobern. Ich hatte meinen Posten im dunkel einer Ruine bezogen und wartete auf den Gegner. Plötzlich ging alles sehr schnell und ich sah einen Schatten vor mir welcher in Richtung Fahne huschte. Kurz gezielt und 3 Schuss später war die Runde vorbei. Ich weiss nicht ob ich jetzt nicht getroffen habe oder ob der SIM-Aufsatz eine Meise hatte. Jedenfalls war der Gegner nicht getroffen aber jedoch sehr erstaunt, das aus meiner Stellung geschossen wurde 😉

In der zweiten Runde schlugen wir uns durch die Büsche (Wortwörtlich) und Griffen den Gegner an. Lange passierte wie bei unserer ersten Runde nicht viel. Wir tasteten uns zu Dritt langsam nach vorne, bis plötzlich einer meines Trupps getroffen wurde. Danach wurde es Hektisch und wir verloren kurz darauf einen weiteren Mann. Die Übungsleitung brach kurz darauf unsere Runde ab. Grund dafür war Eigenbeschuss der anderen Gruppe. Demzufolge gewannen wir diese Runde.

Später wurde die Übung abgebrochen und wir versorgten unser Material. Nun hiess es wieder Ruhen. Wir waren zu Fünft in der Gruppe und hatten zwei 2-er Plachenzelte erstellt. Ich machte es mir in unserem Materialzelt gemütlich, damit wir uns nicht in den Weg kamen. Irgendwann zu früh am morgen wurde ich geweckt und informiert, dass ich wieder Wacht Dienst schieben müsse. In meinem relativ verpennten zustand glaubte ich das natürlich. Fehler! Mein Kamerad hat einfach den Wachtplan nicht richtig gelesen und ich hätte noch in den Federn bleiben können. Da ich das aber zu spät bemerkte.

Der Zweite Tag unserer ITT gestaltete Sich mit einem Überdimensionalen Postenlauf wo wir unser Wissen und Können unter Beweis stellen mussten. Unter anderem Hatten wir auch noch Gruppendisziplinen wo wir zuerst einen Veloparcour absolvieren mussten.

Feldweibel bitte folgende Zeilen überlesen 😉

Der Veloparcour war sozusagen eine kleine Rallye über das Gelände. Slalom, Hügel, “Downhill”-Elemente und Hindernisse waren zu überwinden, und das Ordonanzrad wurde an seine Grenzen der Leistungsfähigkeit gebracht.

Der Feldweibel darf wieder aufmerksam weiter lesen.

Nach dem Abendessen hatten wir einen San-Barren-Parcours zu Absolvieren, wo wir zusammen einen unserer Gruppe durch verschiedene Hindernisse tragen mussten. Die Übung war kräftezehrend aber sehr Spannend und Intensiv im Teamwork.

Danach hatten wir Zeit unser Material wieder abzubauen und eine Materialkontrolle durchzuführen. Alles war klar geregelt, bis die Übungsleitung in der Nacht änderte und es einige Widersprüchliche Befehle gab, welche in Arbeit ausarteten. (Alles wäre halb so wild gewesen hätte ich nicht ab dieser Zeit die Gruppenfürer Rolle übernommen.)

Ich musste meine Gruppe 2-3 Mal aus der Ruhe reissen um die Befehle von Oben durchsetzen zu können. Was nicht gerade zur Motivation meiner Gruppe beitrug. Später in der Nacht wurden wir Eingewiesen und Verschoben und starteten danach unseren Eilmarsch um den Greifensee zurück nach Dübendorf. Das Zeitlimit wurde uns bei 120 Minuten gesetzt, was nur schwer einzuhalten war. Wir schafften es nicht. Ich persönlich hatte in den ersten 5 Kilometern mühe dem Tempo meiner Gruppe zu folgen, und konnte sie ein wenig Bremsen. Die Darauf folgenden 5 Kilometer waren dann sehr mühsam für mich, da sich die Müdigkeit voll durchsetze und ich teilweise mühe hatte dabei (sprich irgendwie in der Formation) zu bleiben. Ich gab meinem Stellvertreter die Gruppenleitung ab und konzentrierte mich auf das Wesentliche… Hirn ausschalten und laufen. Als das Ende langsam In Sicht kam und die Schmerzen (ja ich habe mir einen schönen Satz Blasen angelaufen) zur Normalität gehörten, kam meine Motivation allmählich zurück.

In Dübendorf angekommen mussten wir unser Material schleunigst Putzen und uns für die Inspektion bereit machen. Parkdienst am Gepäck, Schuhen etc. Kurz Rasieren (wirklich nur kurz) und danach einstehen und versuchen nicht während dem Präsentieren einzuschlafen. Wir wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt und ich musste eine Entscheidungsfindungs-Übung (kurz EFU) machen. Die Müdigkeit verwandelte mein Ergebnis rein Visuell nicht wirklich in eine Meisterleistung. Der Major, welcher unsere Gruppe Inspizierte war aber von meiner Entscheidung und der geplanten Ausführung sehr angetan (und erwähnte dies auch in der Inspektion-Besprechung).

Nach der Inspektion konnten wir das Morgenessen einnehmen. Und unsere Übungsleitung hat da eine Deluxe Variante organisiert (inklusive gebratenem Speck und Rührei… Köstlich!) Danach durften wir endlich für ein paar Stunden schlafen gehen. Ich fiel sehr schnell in den Tiefschlaf und erwachte knappe 10 Minuten (also devinitiv zu spät) vor dem nächsten Termin. Egal es hat zeitlich knapp gepasst am Zielpunkt zu erscheinen.

Die Übung ITT hat mich persönlich an meine Grenzen gebracht und mir diese sehr klar aufgezeigt.

Am Abend wurden wir noch Informiert das die Fachgruppe Nachrichten und Wetter am nächsten Morgen bereits um 0600 melden müsse, weil wir die Übung “Veritas” absolvieren sollten. Diese Nachricht vermochte es nicht bei mir Freudentaumel und Glückshormone auszulösen.

Die Übung “Veritas” war ein Velo-Stern-Orientierungslauf (!) quer durch und um Dübendorf. Die Einzelarbeit bestritt ich mit einem Kameraden, der per Zufall immer die selben Posten zugewiesen bekam wie ich. Wir ergänzten uns sehr gut und schafften es sogar bei dem Posten auf dem Flugplatz nicht für Unruhe zu sorgen wie es andere Taten (Und danach vom Safety-Car aufgehalten wurden).

Am Freitag Nachmittag hatten wir noch Theorie über Verschiedene Netzwerke welche bei uns zum Einsatz kommen. Für mich persönlich war diese Theorie sehr interessant, jedoch schaltete das Relais bei anderen Kameraden sehr schnell auf Durchschaltmodus…

Am Freitag Abend hatten wir noch eine Materialkontrolle des Korpsmaterials und hatten danach Zeit unsere Unterkunft zu reinigen. Die meisten zogen es danach vor früh schlafen zu gehen.


One response to “FULW UOS 95-1 : Woche 8”

  1. Hey Bastian

    Habe deinen Blog erst jetzt gefunden, nach dem du auf meinem geschrieben hast. Interessanterweise sind wir uns aber doch sehr nach, physikalisch. Ich selber wohne in Dübendorf (noch bis Montag morgen 😉 )

    Dass ihr so viele Übungen in Dübi selber habt überrascht mich. Jedenfalls habe ich wärend des schlafens noch nie was mitbekommen. Nur ab und zu sehe ich euch in der Kaserne Liegestützen machen, wenn ich gerade mit dem Velo daran vorbeifahre 🙂

    Dein Blog zeigt mir auch auf, was ich so in etwa selber bloggen kann. Denn wie es so üblich ist im Militär bekommt man von überall andere Infos, was man jetzt schreiben darf. Ich hoffe in Payerne ist das mit dem Fotografieren einfacher gehandhabt, obwohl ich noch bezweifle ob meine Cheffes meine Canon 1D Mark II lieben werden, gross ist sie ja schon 🙂

    Deine Bilder jedenfalls finde ich super, zeigen zwar nichts untermalen die Worte aber perfekt. Musst du auch diese Bilder den Höheren zeigen?

    Da du ja bald Wochenende hast, wünsche ich dir einige schöne Tage, am Montag bekommst du deine eigenen Soldaten?

    Gruss

    Michael